Durchgänge und Wege in der Burg Trifels

Die Burg Trifels auf dem Sonnen­berg über der Stadt Annweiler gibt der gesamten Region ihren Namen: Trifelsland.

Die Ursprünge der Burg liegen wahrschein­lich in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Erstmals schriftlich fassbar wird sie in einer Urkunde von 1081. Spätestens 1113 war sie als Reichsburg im Besitz der salischen Könige. 1125 war es der letzte salische Kaiser, Heinrich V., der seinem Neffen und treuen Gefolgsmann, Herzog Friedrich II. von Schwaben, einem Staufer, auftrug, dass dieser „die Krone und die anderen Insignien“ der Macht „bis zur Zusammenkunft der Fürsten auf der besonders festen Burg, die Trifels genannt wird, aufbewahre“. Seitdem war die Trifels bis zum Ende des 13. Jahrhunderts immer wieder Heimstatt für die wichtigsten Zeichen königlich-kaiserlicher Macht. Zugleich diente die Burg den Saliern und Staufern als Staatsgefängnis für Promi­nente. Berühmtester Gefangener war der englische König Richard Löwenherz, den der Stauferkaiser Heinrich VI. erst gegen ein gewaltiges Lösegeld ziehen ließ.

Seit dem 14. Jahrhundert wurde die Burg Trifels an wechselnde Territorialherren verpfändet bevor sie dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken zugeschlagen wurde. 1602 brannte sie nach einem Blitzein­schlag völlig aus und diente anschließend als Steinbruch. Ab 1841 gab es erste Sicherungsmaßnahmen der Ruine und bescheidene Restaurierungsversuche durch das Königreich Bayern, zu dem die Pfalz seinerzeit gehörte. Dem Ziel des Wiederaufbaus der Burg verschrieb sich der 1866 gegründete und bis heute aktive Trifelsverein.

Das gegenwärtige Erscheinungsbild der Burg ist das Ergebnis wechselnder Phasen von Ausbau, Verfall und Wiederaufbau – von den Anfängen im 11. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit. Ringmauer, Torweg, Brunnenturm, Hauptturm und die Basis des Palas zeigen vielfach Spuren salischer und staufischer Baumeister. Zu ihnen gesellen sich historisierende Auf-, Um- und Anbauten, die während des Dritten Reiches und danach ent­standen sind.

Die ständige Ausstellung „Macht und Mythos“ erklärt nicht nur die Geschichte der Burg, sondern erzählt auch von ihren Bauherren. In einer eigenen Schatzkammer werden hervorragend gefertigte Nachbil­dungen der Reichsinsignien präsentiert.