Groß und mächtig präsentiert sich die Ruine der Hardenburg bei Bad Dürkheim. Tatsächlich steigt die Ruine über vier Terrassenniveaus an und gilt als Zeugnis einer der größten und eindrucksvollsten Burganlagen in der Pfalz.
Anfang des 13. Jahrhunderts als noch vergleichsweise bescheidene Höhenburg errichtet, wurde die Hardenburg im 16. Jahrhundert zur wehrhaften Renaissance-Residenz ausgebaut. Mächtige Mauern und Bollwerke, Geschütztürme, Tore und Wehrgänge zeugen noch heute vom stark festungsähnlichen Charakter. Zugleich jedoch verweisen Gärten, die Überreste großzügiger Wohntrakte sowie einst prächtiger Saalbauten auf eine nicht minder bedeutsame zivile Nutzung als standesgemäßes Wohnschloss der Grafen von Leiningen.
Die Hardenburg fungierte als Festung und als Schloss. Sie war ein „Festes Schloss“, wie es in der Fachsprache heißt – nach den Ausbauten im 16. Jahrhundert eines der bedeutendsten dieses Typus überhaupt in Deutschland. So überstand sie den Dreißigjährigen Krieg, wurde aber im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1690 von den Franzosen besetzt, teils zerstört, dann von den Leiningern wieder aufgebaut.
Das Ende der Hardenburg kam mitder Eroberung Bad Dürkheims durch französische Revolutionstruppen 1794: Die Inneneinrichtung wurde vernichtet und das die Gesamtanlage überragende „Westbollwerk“ gesprengt. Danach gab die Besatzungsverwaltung das Areal zur Gewinnung von Baumaterial frei. Doch was vom einstigen „Festen Schloss“ blieb und seit dem späten 19. Jahrhundert gesichert oder wiederhergestellt wurde, stellt noch immer ein ebenso imposantes wie interessantes historisches Relikt dar.
Als heute sorgsam gepflegte Ruine im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz repräsentiert die Hardenburg rund 800 Jahre Geschichte. Im barrierefreien Informationszentrum befindet sich eine Dauerausstellung zur Entwicklung der Burg und dem Leben der Grafen von Leiningen. Über breite Treppen kann man bis zur Plattform des Wehrturms hinaufsteigen und eine herrliche Aussicht genießen. Der Schlosshof und der Renaissancegarten laden zum Verweilen ein.