Willkommen auf der Burgruine Guttenberg

Nahe der Grenze zum Elsass können Sie durch den Mundatwald zur Burgruine Guttenberg wandern. Sie thront auf einem langen, schmalen Buntsandsteinfelsen, von dem aus Sie bei klarer Sicht einen Blick bis hin zu den Vogesen genießen können. Die Geschichte der im 12. Jahrhundert errichteten Burg ist von Anfang an durch immer wieder wechselnde Besitzer geprägt.


Die Burgruine ist ganzjährig und
kostenfrei begehbar.

Kein Winterdienst vor Ort.
 

Adresse
Burgruine Guttenberg
76889 Dörrenbach
Kontakt
bsa(at)gdke.rlp.de

Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.

Die Burgruine Guttenberg ist ca. 4-5 km von Rechtenbach entfernt.

Anfahrt mit Auto, Motorrad oder Bus
Von der Ortschaft Rechtenbach, die bei Bad Bergzabern liegt, folgt man ab dem PVW-Haus dem mit einem gelb-grünen Rechteck markierten Weg.

Wanderwege
Eine mögliche Route auf dem Weg zur Burgruine Guttenberg führt Sie über den „Waldgeisterweg“.

  • Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen.
  • Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.

Tourist-Information Bad Bergzaberner Land
Kurtalstr. 27
76887 Bad Bergzabern
Telefon 06343 989660
info(at)bad-bergzaberner-land.de
www.bad-bergzaberner-land.de

Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de

Nahe der Grenze zum Elsass thront auf einem Buntsandsteinfelsen die Burgruine Guttenberg mit einer fantastischen Fernsicht über den Pfälzerwald bis hin zu den Vogesen.

Eindeutig erwähnt wird die Guttenberg erstmals Mitte des 13. Jahrhunderts als eine von mehreren Reichsburgen, die an König Konrad IV. übergeben wurden. Ab dieser Zeit sind vielfach wechselnde Lehnsherren und Besitzer für die Burg nachweisbar – von den Herren von Falkenstein, Fleckenstein, Otterbach und Leiningen bis hin zu den Kurfürsten der Pfalz und den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken. 1525 wurde die Burg im Bauernkrieg zerstört. Zuletzt standen das Waldgebiet und damit auch die Guttenberg unter französischer Verwaltung und gelangten erst 1985 zurück an Deutschland.

Von der mittelalterlichen Burg sind nur noch wenige Reste erhalten, aber es lohnt sich auf Details zu achten. So lassen beispielsweise Balkenlöcher im Felsen Rückschlüsse auf einen nicht mehr erhaltenen mehrgeschossigen Wohnbau im Bereich der Unterburg zu. Auf dem Felsplateau haben sich Reste des Bergfrieds der Oberburg und eine Buckelquadermauer erhalten.

Mauerreste und Torbogen im Wald

Im Bauernkrieg soll eine Frau den Schatz der Burg durch die List entwendet haben. Sie wurde daher verflucht, als „Weiße Frau“ immer wieder zu Erscheinen und auf ihre Erlösung zu warten:

Zur Zeit des Niedergangs der Guttenberger (im Bauernkrieg) weilte auf dem Schloß ein Edelfräulein aus der Nachbarschaft auf Besuch. Es stand jedoch mit den Feinden des Guttenbergers, die das Schloß belagerten und von Schweigen her zu stürmen versuchten, in heimlichen, verräterischen Beziehungen. Doch sie konnten den Guttenberger so rasch nicht beikommen, da er nach allen Richtungen hin durch starke Befestigungen gesichert war. (Die Ueberreste sind heute noch vorhanden.) Der Schloßberg selbst, ein steiler Bergkegel, ist nur auf der einen Seite, der südlichen, erreichbar, da die Ostseite fast ausschließlich senkrecht in die Höhe ragende Felswände darbietet.
Von dieser Seite her wurde jedoch dem Guttenberger die eigentliche Niederlage beigebracht, und zwar unter Mittäterschaft seines Gastes, des Edelfräuleins. Es war ein harter Kampfttag. Die ganze Kraft Guttenbergs lag im Kampfe auf der Südseite des Schlosses, während auf der Ostseite der Schatz des Guttenbergers in einer Truhe in die Tiefe gelassen wurde, wo er von einigen verkappten Männern in Empfang genommen und weggeschleppt wurde. Auch das Edelfräulein verließ die Burg und verschwand dann gemeinsam mit den Verkappten in einem Hohlweg in der Richtung gegen Oberotterbach.
 Unterdessen brachen die Kräfte Guttenbergs zusammen und er bat den Feind um Waffenstillstand und Schonung von Leben und Gut, was dieser jedoch nur unter der Bedingung gewährte, daß der gesamte Burgschatz hergegeben werde. Der Guttenberger gab notgedrungen nach und schickte sich an, den Schatz auszuliefern. Aber, o Schreck, der Platz, wo die Truhe gestanden, war leer und ein kräftiger Fluch entrang sich dem Munde des Ritters. Also wurde der Ritter gefangen und die Burg zerstört.
Zur gleichen Zeit fuhr ein Wagen ganz nahe beim Dorfeingang von Oberotterbach. Plötzlich brach der ganze Wagen zusammen. Es war dies die Folge und Wirkung des ritterlichen Fluches, denn die Leute waren die Schatzräuber von Guttenberg. Auch das Edelfräulein verschwand und war von da an verwunschen und verbannt, solange bis sie erlöst wird, und der Schatz wurde von den Männern dort vergraben. –  –
Daher kommt es auch, daß alle hundert Jahre um die Zeit von St. Thomas  drei bis vier Tage lang das Edelfräulein als weiße Frau umherwandelt, um erlöst zu werden.  

Philipp Jakob Cuntz, Die weiße Frau vom Guttenberg [I], 1923
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 58.

 

  • Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
  • *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.