Willkommen auf der Burgruine Wegelnburg

Der Blick von der Wegelnburg bei Nothweiler ist eines der beliebtesten Fotomotive im Pfälzerwald – und das nicht ohne Grund! Mit 575 Meter ist sie die höchstgelegene Felsenburg, und der Blick von hier ist atemberaubend.

Die Reste der mittelalterlichen Wehranlage sind zwar spärlich, aber Sie genügen, um Ihnen einen Eindruck über die einst sehr komplexe Burganlage zu verschaffen.


Die Burgruine ist ganzjährig und
kostenfrei begehbar.

Kein Winterdienst vor Ort.
 

Adresse
Burgruine Wegelnburg
76891 Nothweiler
Kontakt
bsa(at)gdke.rlp.de

Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.

Wanderwege
Von Nothweiler braucht man ca. 45 Minuten bis zur Burg. 350 Höhenmeter Anstieg sind gefordert. Wir starten in der Ortsmitte von Nothweiler, einem malerisch im Schatten des Burgenkammes gelegenen Fachwerkdörfchen. Recht steil geht es hinauf zur Wegspinne am Langen Felsen, wo wir einen beschilderten Pfad hinauf zur Wegelnburg finden.

  • Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen.
  • Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.

Tourist-Information
Dahner Felsenland
Schulstraße 29
66994 Dahn
Telefon 06391 919600
Fax 06391 9196199
info(at)dahner-felsenland.de

Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de

Die Wegelnburg ist die höchstgelegene Burganlage der Pfalz mit einem atemberaubenden Ausblick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.

Sie wurde wohl bereits im 12. oder 13. Jahrhundert von den Staufern gegründet. 1282 belagerten Truppen des Hochstifts Straßburg die Burg und zerstörten sie womöglich ein erstes Mal.

Im Besitz des Reiches und verwaltet durch Reichsministerialen, wurde die Wegelnburg ausgebaut, 1330 an die Kurpfalz verpfändet und 1417 in einem Tauschhandel an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken weitergegeben. 1680 zerstörten französische Truppen die Burganlage. Über die Kurpfalz und Bayern kam die Wegelnburg in rheinland-pfälzischen Besitz und ist seit 1963 in der Obhut der Schlösserverwaltung.

Die einst große und komplexe Wegelnburg war in eine Unter-, Mittel- und Oberburg unterteilt. Die in den Sandsteinfelsen gemeißelten Treppen und Nischen, diverse Balkenlöcher, eine gemauerte Treppe und erneuerte Torbögen liefern wichtige Hinweise auf die innere Struktur der Anlage.

Burgruine Wegelnburg mit Nebel im Hintergrund

Der Krötenstuhl
Die Erzählung vom Krötenstuhl erschien bereits 1796 in Druckform und ist damit eines der ältesten pfälzischen Märchen überhaupt. Die Brüder Grimm publizierten sie 1816 in dem Band „Deutsche Sagen“:

Auf Nothweiler, einer elsäßischen Burg im Wasgau, lebte vor alten Zeiten die schöne Tochter eines Herzogs, die aber so stolz war, daß sie keinen ihrer vielen Freier gut genug fand und viele umsonst das Leben verlieren mußten. Zur Strafe wurde sie dafür verwünscht und muß so lang auf einem öden Felsen hausen, bis sie erlöst wird. Nur einmal die Woche, nämlich den Freitag, darf sie sichtbar erscheinen, aber einmal in Gestalt einer Schlange, das zweitemal als Kröte und das drittemal als Jungfrau in ihrer natürlichen Art. Jeden Freitag wascht sie sich auf dem Felsen, der noch heutigestags der Krötenstuhl heißt, an einem Quellborn und sieht sich dabei in die Weite um, ob niemand nahe, der sie erlöse. Wer das Wagstück unternehmen will, der findet oben auf dem Krötenstuhl eine Muschel mit drei Wahrzeichen: einer Schlangenschuppe, einem Stück Krötenhaut und einer gelben Haarlocke. Diese drei Dinge bei sich tragend, muß er einen Freitag Mittag in die wüste Burg steigen, warten bis sie sich zu waschen kommt und sie drei Wochen hintereinander in jeder ihrer Erscheinungen auf den Mund küssen, ohne zu entfliehen. Wer das aushält, bringt sie zur Ruhe und empfängt alle ihre Schätze. Mancher hat schon die Merkzeichen gefunden und sich in die Trümmer der alten Burg gewagt, und viele sind vor Furcht und Greuel umgekommen. Einmal hatte ein kühner Bursch schon den Mund der Schlange berührt und wollte auf die andre Erscheinung warten, da ergriff ihn Entsetzen und er rannte bergab; zornig und raschelnd verfolgte sie ihn als Kröte bis auf den Krötenstuhl. Sie bleibt übrigens die Länge der Zeit hindurch wie sie war und altert nimmer. Als Schlange ist sie am gräßlichsten und nach dem Spruch des Volks „groß wie ein Wieschbaum (Heubaum), als Krott groß wie ein Bachofen und da spaucht sie Feuer.

Jacob und Wilhelm Grimm, Der Krötenstuhl, 1816
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 182

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Das goldene Kegelspiel im Stöckelgarten
Auf Neu-Dahn sollen sich die Ritter mit einem goldenen Kegelspiel vergnügt haben, das noch als Schatz im Brunnen liegt:

Zwischen dieser Burg und der nahem Sickingen’schen Veste Hohenburg zieht sich auf
der Anhöhe ein ebener, waldiger Platz hin, vom Volke der „Stöckelgarten“ genannt. Das
war vor Zeiten ein prächtiger Garten, worinnen die Ritter sich mit Kegelspiel vergnügten. Sie gebrauchten dazu ein goldnes Kegelspiel, das liegt jetzt noch in dem dortigen tiefen Brunnen begraben.

Alexander Schöppner, 1853
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 183

 

  • Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
  • *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.