Willkommen auf der Burgruine Landeck
Der höchste Bergfried der Pfalz – er misst 25 Meter – erwartet Sie auf der Burgruine Landeck. Etwas besonders ist auch ihr Standort. Anders als die meisten Wehranlagen steht sie nicht auf einem schützenden, schwer zugänglichen Felsen, sondern auf einem relativ niedrigen Felssporn. Die Erbauer machten dies durch eine äußerst massive Bauweise wett.
Information zu Öffnungs- und Besuchsmöglichkeiten
unter www.landeck-burg.de
Adresse
Burgruine Landeck
76889 Klingenmünster
Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.
Anfahrt mit Auto, Motorrad oder Bus
Die Burg ist ab der B 48 am Pfalzklinikum zwischen Klingenmünster und Eschbach/Waldhambach ausgeschildert.
Mit dem Bus (Linie 531) von Landau oder Annweiler am Trifels nach Klingenmünster, Landeckstraße
www.vrn.de
Wanderwege
Rund um die Burg finden sich zwei Wanderwege.
www.wanderparadies-wasgau.de
Parkplatz direkt an der Burg Landeck.
Barrierefreiheit
Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Bitte informieren Sie sich direkt vor Ort, welche Möglichkeiten vorhanden sind.
Hausordnung
Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.
Hunde
Das Mitführen von Hunden an der Leine ist erlaubt.
Fotografieren
Innerhalb der GDKE Liegenschaften ist das Fotografieren nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt. Fernseh- und Filmaufnahmen sowie kommerzielle Fotoaufnahmen müssen vorher schriftlich beantragt werden.
Drohnenaufnahmenunserer Einrichtungen und Liegenschaften
Um Gäste und Tierwelt an den durch uns verwalteten Liegenschaften nicht zu stören oder zu gefährden, ist ein Überfliegen unserer Liegenschaften mit unbemannten Flugobjekten grundsätzlich verboten.
Ausnahmen bilden: öffentliches Interesse, wissenschaftliche Zwecke, aktuelle Presse-Berichterstattung
Eine notwendige Genehmigung kann unter folgenden Angaben unter presse(at)gdke.rlp.de beantragt werden.
- Firma / Einrichtung
- Vor- und Zuname
- Betreffende Liegenschaft
- Grund des Drohneneinsatzes
- Terminwunsch (frühestens 7 Werktage nach Antragstellung)
- Telefonkontakt
- EU-Kompetenznachweis A1 oder A3 für Drohnen über 500 Gramm
Burgschänke Landeck
Wiedereröffnung am 4. November 2024
Weitere Informationen unter: www.landeck-burg.de
Landeckverein Klingenmünster e.V.
Lettgasse 8
76889 Klingenmünster
Telefon 06349 6684
info(at)landeck-burg.de
www.landeck-burg.de
Bürgerstiftung Pfalz
Keysermühle
Bahnhofstr. 1
76889 Klingenmünster
Telefon 06349 993930
Fax 06349 993938
info(at)buergerstiftung-pfalz.de
www.buergerstiftung-pfalz.de
Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de
Auf einem Ausläufer des Treutelsberges thront die Burg Landeck über der Gemeinde Klingenmünster.
Die Ursprünge der 1237 erstmals urkundlich erwähnten Burganlage sind bis heute in der Forschung umstritten. Die ältesten heute noch erhaltenen Bauteile weisen aber in die Zeit um 1200. Kaiserliche Lehnsherren waren, wie so oft in der Pfalz, die Grafen von Leiningen. Sie gründeten eine Seitenlinie, die auf der Burg Landeck wohnte, aber bereits 1289/90 ausstarb. Danach teilten sich zunächst die Herren von Ochsenstein und die Grafen von Zweibrücken-Bitsch die Burg, bevor sie später kurpfälzisch wurde. Zudem besaß bis 1709 das Bistum Speyer einen Teil der Burganlage. Nachdem französische Truppen die Landeck vermutlich 1680 zerstörten, wurde sie dem Verfall ausgesetzt. Erst 1964 sicherten umfangreiche Sanierungsarbeiten der Schlösserverwaltung in Zusammenarbeit mit dem 1881 gegründeten Landeckverein den Baubestand.
Anders als die meisten Wehranlagen steht die Burg Landeck nicht auf einem schützenden, schwer zugänglichen Felsen, sondern auf einem relativ niedrigen Felssporn. Die Erbauer machten dies durch eine äußerst massive Bauweise wett. Der gut erhaltene Bergfried besticht durch eine Höhe von 23 Metern und seinen „Hohen Mantel“ aus Buckelquadern, der den Angreifern eine gewisse Undurchdringlichkeit suggerierte. Lediglich das Dach des Bergfrieds und die hölzerne Brustwehr der Mantelmauer fehlen heute. Seine Zinnen sind eine Neuerung aus dem Jahre 1910. Direkt am Bergfried befand sich der dreigeschossige Palas, von dem noch vier Fensternischen mit Sitzbänken sowie Balkenlöcher zu sehen sind. Ihm gegenüber stand ein unterkellertes Fachwerkhaus, das als Wohn- oder Wirtschaftsgebäude seine Dienste geleistet hat. Die um die Ringmauer herumführende Zwingermauer mit Schalentürmen, das Vorwerk zwischen der Brücke und dem Burgtor sowie den Brückenpfeilern entstanden im 15. Jahrhundert. Die heutige Brücke über den Halsgraben ist eine Erneuerung von 1967.
Die Burg Landeck bietet neben einer Gastronomie auch eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter das älteste mittelalterliche Burgfest der Pfalz. Im Bergfried befindet sich ein sehenswertes Museum zur Geschichte der Burg.
Um Burg Landeck rankt sich eine noch immer wirkmächtige Legende um ihre Frühgeschichte, nämlich die angebliche Gründung der Burg durch den Frankenkönig Dagobert I. Dieser Gründungsmythos wurde wohl im 16. Jahrhundert erfunden und findet sich auch zu anderen Burgen, beispielsweise der Burg Frankenberg. In dem 13-strophigen Gedicht „Zu Landeck auf der Veste“ wird das Geschehen nach Burg Landeck verortet und ein Loblied auf „den guten König“ gesungen. Es endet mit der Strophe:
[…]
Viel Fürsten sind gestorben am Rheine seit der Zeit,
Man hat ihr Grab mit Wasser – mit Thränen nicht geweiht.
Ein einziger bleibet ewig den Pfälzerbauern werth:
Das ist der gute König, der alte Dagobert.
August Becker, 1854.
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 89.
Eher volkstümlich ist die Legende vom Schlossmichel, die zeitlich im späten 17. oder im frühen 18. Jahrhundert anzusiedeln ist. Der Schlossmichel war eine tragische, vom Schicksal gebeutelte Gestalt und der angeblich letzte Bewohner der bereits zerstörten Burg Landeck:
[…] Und wer ist der Schloßmichel? Etwa ein Gebild der gestaltenden Volkssage, ein Gespenst, wie es so viele gibt? – Seit den ersten Jahren der französischen Revolution wohnte ein großer, starker Mann mit langem Barte, breitem Hute und einem sogenannten „Zwillichmutzen“, einem Rocke aus grober Leinwand, bekleidet, in einer selbst verfertigten Hütte innerhalb der öden Ruinen. Er war äußerst sanftmüthig, that keiner Mücke Etwas zu leide, wich jedem Würmchen aus. Seinen „Zwillichmutzen“ hatte er sich mit Brombeersaft gefärbt, seinen Schnupftabak holte er sich aus den hohlen Bäumen; hinter der Ruine baute er sich Wingerte, die aber nie gediehen; er hieb oft große Bäume ab, „um Brücken über die Hohlwege im Walde zu bauen“, wie er sagte. Wenn fremde Leute auf das Schloß kamen und ihm Geld boten, sagt er: „Ihr könnt’s ebbe selber brauchen!“ Sonst brachte er den Leuten in den umliegenden Dörfern Besen, die er in seiner Einsamkeit fertigte, und nahm dafür sein Brod. Wenn er gern Wein getrunken hätte, fragte er auch wol: „Ist kein Brunnen in der Nähe?“ Auch sonst drückte er sich nur stets in der mildesten Form aus, und Redensarten wie: „‘s ist ebbe kühlicht, hat der Schloßmichel gesagt, wenn Stein und Bein zusammengefroren sind!“ kann man noch heute in Münster eine Menge hören. – Einst war der Schloßmichel ein ander Mensch. Da zog er von Münster weg als flotter Küferbursch auf die Wanderschaft, und als er zurück kam – fand er seine Braut als Gattin eines Andern. Da ging er wieder aus der Heimath weg in die Welt hinaus, und kam zuletzt in dem zerrütteten Seelenzustand heim, um auf der alten dach- und fachlosen Ruine ein langes, irres Leben hinzuträumen. In der Scheuer seines Bruders im Dorfe starb er in einer Herbstnacht des Jahres 1827. Er wird eine Figur der Volkssage bleiben für lange Zeiten.
August Becker, 1858
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 95.
- Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
- *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.