Willkommen auf der Burgruine Gräfenstein

Stolz und weithin sichtbar erhebt sich die gut erhaltene Burgruine Gräfenstein – auch „Merzalbener Schloss“ genannt – auf einem Bergkegel über der Stadt Merzalben. Durch mehrere Burgtore hindurch und über gewundene Treppen können Sie bis auf die oberste Plattform hinaufsteigen und einen traumhaften Ausblick genießen.

Übrigens ist die Ruine Gräfenstein die einzige Burg in Deutschland mit einem siebeneckigen Bergfried!


Die Burgruine ist ganzjährig und
kostenfrei begehbar.

Kein Winterdienst vor Ort.
 

Adresse
Burgruine Gräfenstein
66978 Merzalben
Kontakt
bsa(at)gdke.rlp.de

Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.

Anfahrt mit Auto, Motorrad oder Bus
Von der B10 aus fahren Sie über die L496 oder von der B270 aus über die L497 und die L496 bis Ende Ortsausgang Merzalben. Hier biegen Sie rechts ab und fahren bis zum Parkplatz Schäferei. Die Burgruine ist vom Parkplatz in etwa 15 Gehminuten erreichbar.
 

  • Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen.
  • Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.

Tourist Information Gräfensteiner Land
Am Rathaus 9
66976 Rodalben
Telefon 06331 234180
Fax 06331 234105
tourist(at)rodalben.de
www.rodalben.de

Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de

Die gut erhaltene Burgruine Gräfenstein – auch „Merzalbener Schloss“ genannt – bietet ein nahezu idealtypisches Bild einer hoch- und spätmittelalterlichen Burg.

Aus der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung 1237 stammen noch weite Teile der sogenannten Oberburg, wie die Mantelmauer und der Bergfried. Die südliche Unterburg wurde wohl am Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. Die nördliche Unterburg mit dem Torturm datiert ins 15. Jahrhundert. Mitte des 16. Jahrhunderts, nach einer ersten Zerstörung im Bauernkrieg (1525), wurden die Zwingeranlagen errichtet. Etwa zur gleichen Zeit erfolgte der Ausbau des Palas und der Neubau des Treppenturms. 1635 wurde die Burg erneut zerstört und ist seitdem eine Ruine.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird dem Verfall durch Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten entgegengewirkt.

Höhepunkt einer Besichtigung ist der Aufstieg auf die oberste Plattform des ungewöhnlichen siebeneckigen Bergfrieds, von der sich ein fantastischer Blick über den Pfälzerwald bietet.

Fenster in einer Steinmauer

Diese romantische Träumerei in Gedichtform aus dem Jahr 1884 führt auf eine Kurzreise zurück ins Mittelalter. Der Dichter hat allerdings Wert darauf gelegt, sein kleines Werk eben nicht als Gedicht, sondern explizit als pfälzische Sage betitelt wissen zu wollen. Es ist damit ein typisches Beispiel für die Romantisierung des Mittelalters:

Auf Grävenstein an einem Baum,
Das Herz gar wehmuthtrunken, –
Stand einsam ich in stillem Traum, –
In Sinnen ganz versunken.

Ist dies das stolze Grävenstein
Mit seinen prächtigen Hallen?
Rings Trümmer, Schutt und morsch Gestein
Verheert, zerstört, zerfallen.

Ist’s Wahrheit? – Ist’s ein wirrer Traum,
Der sich dem Geist verwoben?
Seh wirklich einen Tannenbaum
Ich auf dem Thurm dort oben? –

Wo sind sie, die im Rittersaal
Hier einstens trunken lärmten?
Die Ritter, die hier beim Pokal
So manche Nacht durchschwärmten?

Wo sind die Mägdlein zart und fein,
Die schmucken Edelfrauen?
Was lassen sie mich so allein
Die Trümmer hier beschauen? –

Horch! – Ist’s der Sturm, der braust durch‘s Thor
Es ächzen laut die Mauern. –
Ein Stöhnen trifft mein lauschend Ohr, –
Mich faßt geheimes Schauern.

Sind’s Geister wohl aus alter Zeit,
Die unsichtbar hier klagen,
Von Glück und früherer Herrlichkeit
In altersgrauen Tagen? –

Ich wußt‘ es nicht. Das Herze mein
Durchzog’s so ernst und bange,
Sah trauernd hin auf Grävenstein
Und träumte fort noch lange.

Fritz Claus, Grävenstein, 1884
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 55f.

 

  • Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
  • *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.