Willkommen auf der Burgruine Blumenstein

Durch ihre einsame Lage im südlichen Pfälzerwald, verbunden mit den Vorteilen einer Felsenburg, war die Burg Blumenstein vor der Einführung von Feuerwaffen fast uneinnehmbar.

Schlüpfen Sie doch einmal in die Rolle des Angreifers und erleben Sie, wie schwer es war, unbemerkt zum Kern der kleinen Festung vorzudringen.


Die Burgruine ist ganzjährig und
kostenfrei begehbar.

Kein Winterdienst vor Ort.
 

Adresse
Burgruine Blumenstein
66996 Schönau
Kontakt
bsa(at)gdke.rlp.de

Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.

Anfahrt mit Auto, Motorrad oder Bus
Der Parkplatz befindet sich gut sichtbar an der K 43 zwischen Schönau (Pfalz) und Gebüg / Petersbächel.
Der Fußweg ab dem Waldparkplatz nimmt ca. 15-20 Minuten in Anspruch.

Wanderwege
Die Burgruine Blumenstein ist in den Wanderweg „Felsenland Sagenweg“ eingebunden.

  • Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen.
  • Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.

Tourist-Information
Dahner Felsenland

Schulstraße 29
66994 Dahn
Telefon 06391 9196-222
tourist.info(at)dahner-felsenland.de

Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de

In der Nähe der Gemeinde Schönau in der Südwestpfalz liegt die Burgruine Blumenstein auf einem schmalen, freistehenden Felsenriff.

Der erhaltene Baubefund deutet auf eine Gründung der Anlage in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hin. Bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert wurde die Blumenstein als verfallen bezeichnet.

Die relativ kleine und kompakte Anlage, die sich über drei Ebenen erstreckt, war durch ihre Lage im Hochmittelalter nahezu unangreifbar. Ihre Verteidigung stützte sich insbesondere auf die schwere Erreichbarkeit der Oberburg. Um hierhin zu gelangen, musste man zunächst einen Halsgraben, einen schmalen Weg entlang der Längsseite des Felsens sowie eine Felsentreppe überwinden. Letztere war zusätzlich durch Tore sowie eine künstlich verbreiterte Felsspalte mit Zugbrücke gesichert. An der westlichen Angriffsseite wurde der Wohnbau der Oberburg von einer massiven Schildmauer abgeschirmt, von der noch Teile erhalten sind.

Eine weitere Treppe führte von der Oberburg hinauf zum höchsten Punkt des Felsens, auf dessen Plateau sich neben weiteren Bauten eine Zisterne befand, die noch heute Wasser hält.

Burgruine Blumenstein, Felsen im Wald

Der Blumengarten auf Burg Blumenstein
Eine tragische Erzählung über einen tyrannischen Burgherrn und seine blumenliebende Gattin erklärt, wie die Burg zu ihrem Namen „Blumenstein“ gekommen sein soll:

Eine junge und schöne Schlossherrin war des Anblicks der umliegenden vielen Wälder müde. Sie legte, um ihr eintöniges Leben an der Seite ihres wilden und gewalttätigen Ehemanns etwas aufzuheitern, in einer sonnigen Eckterrasse der Burg einen hübschen Garten voller duftender Blumen an. Ihr Ehegemahl und Meister geriet in Zorn wegen dieser harmlosen Ablenkung und befahl seiner armen Frau, mit der täglichen Pflege aufzuhören, die sie mit so viel Fürsorge ihrem bezaubernden Blumenbeet widmete. Sie wagte es nicht, ungehorsam zu sein, und beschränkte sich wie einst auf ihr Gemach, während sie im Herzen um ihren Garten trauerte.
Aber das gefiel den Geistern des Berges nicht (...), und sie waren sehr traurig. […] Durch ihr Beobachten waren sie selbst zu vortrefflichen kleinen Gärtnern geworden und begannen, die Blumen mit eigenen Mitteln zu kultivieren und zu pflegen. Der Burgherr aber wurde wütend, als er sah, dass der Garten weiterhin gedieh, und ging seine Frau an und beschuldigte sie, sich heimlich um die Blumen zu kümmern. Indem sie ihre Unschuld beteuerte, verstärkte sie nur den Zorn ihres Mannes, der ihr schließlich einen heftigen Schlag versetzte, so dass sie verstarb.
Sie wurde in einer Ecke des Gartens begraben; und die Berggeister bedeckten ihr Grab voller Eifer sofort mit den schönsten Blumen. Der böse Burgherr versuchte in seiner Starrköpfigkeit, die Blumen der Reihe nach herauszureißen, doch wuchsen diese am folgenden Tag mit immer größerer Kraft nach. Er empörte sich über die Zauberei, fluchte und wütete so sehr, dass er am Ende an seinem Ärger erstickte.
Sodann wurde er neben seiner Frau begraben, und seine Diener glaubten, sie sollten auch sein Grab mit Blumen schmücken. Doch anders als am Grab seiner Ehefrau verschwanden in der folgenden Nacht regelmäßig alle Blumen, die sie gepflanzt hatten. Es dauerte nicht lange, bis sie erkannten, dass es keinen Sinn hatte, das Grab des unmenschlichen Burgherren weiterhin zu schmücken, der die schönsten Meisterwerke der Schöpfung so gehasst hatte. Und wegen dieser Geschichte über Blumen trägt die Burg den Namen Blumenstein.

Nach: Henry GANIER u. Jules FRŒLICH, Voyage aux chateaux historiques des Vosges septentrionales, Paris 1889,  S. 98-100.
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 37.

 

  • Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
  • *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.