Willkommen auf den Dahner Burgen
Auf einer einzigen Sandsteinklippe mitten im Dahner Felsenland wurden im 12. und 13. Jahrhundert die Burgen Alt-Dahn, Grafendahn und Tanstein erbaut. Die typischen Felsenburgen gehören zu den größten Burganlagen der Pfalz. Die mächtigen Tor- und Geschütztürme von Alt-Dahn und Reste der Schildmauer von Grafendahn bezeugen die turbulenten Zeiten. Felsengänge verbinden die Burggeschosse mit dem Bergfried. Von hier aus bietet sich Ihnen ein atemberaubender Blick über die Burganlage bis hin zu den Vogesen.
Nur zwei Kilometer entfernt liegt die nicht minder eindrucksvolle Burgruine Neu-Dahn.
Öffnungszeiten
1. Februar – 30. März 2024 (Winterzeit)
Montag - Sonntag und Feiertage
9 - 16 Uhr (letzter Einlass 15 Uhr)
31. März – 26. Oktober 2024 (Sommerzeit)
Montag - Sonntag und Feiertage
8 - 22 Uhr (letzter Einlass 21 Uhr)
27. Oktober – 30. November 2024 (Winterzeit)
Montag - Sonntag und Feiertage
9 - 16 Uhr (letzter Einlass 15 Uhr)
Dezember und Januar geschlossen.
Witterungsbedingte Schließung möglich.
Eintritt frei
Adresse
Dahner Burgen
66994 Dahn
Kontakt
bsa(at)gdke.rlp.de
Diese Liegenschaft ist eine Einrichtung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Burgen Schlösser Altertümer, www.gdke.rlp.de.
Anfahrt mit Auto, Motorrad oder Bus
Östlich von Dahn gelegen. Bitte der Beschilderung folgen.
Tägliche Busverbindung im Stundentakt, an Wochenenden im 2-Stundentakt, mit der Regiobuslinie 856 vom Hauptbahnhof Pirmasens nach Dahn, Haltestelle Stadtmitte, von dort aus ca. 60 Minuten Fußweg zur Burg.
Wanderwege
Auf den fast 19 Kilometern des Dahner Rundwanderwegs offenbart sich die Vielfalt des Felsenlands. Über das Felsmassiv Hochstein führt der Weg zur größten Burgenanlage der Pfalz.
www.dahner-felsenland.net
Unterhalb der Burg befindet sich ein Parkplatz. Der Fußweg bergauf dauert ca. 10 Minuten.
Barrierefreiheit
Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Hausordnung
Wie verhalte ich mich richtig auf einer historischen Anlage? Mehr Informationen in der Hausordnung.
Hunde
Das Mitführen von Hunden an der Leine ist erlaubt.
Führungen
Nur mit Voranmeldung möglich!
Das Burgmuseum zeigt große und kleine Schätze, wie einen Hochzeitslöffel, eine Sonnenuhr aus Elfenbein, Werkzeug oder wunderschöne Tonkacheln, die vom Leben und den Vorlieben auf den Burgen zeugen.
Telefon 06391 9935 43 | dahner-burgen(at)gdke.rlp.de
Fotografieren
Innerhalb der GDKE Liegenschaften ist das Fotografieren nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt. Fernseh- und Filmaufnahmen sowie kommerzielle Fotoaufnahmen müssen vorher schriftlich beantragt werden.
Drohnenaufnahmen unserer Einrichtungen und Liegenschaften
Um Gäste und Tierwelt an den durch uns verwalteten Liegenschaften nicht zu stören oder zu gefährden, ist ein Überfliegen unserer Liegenschaften mit unbemannten Flugobjekten grundsätzlich verboten.
Ausnahmen bilden: öffentliches Interesse, wissenschaftliche Zwecke, aktuelle Presse-Berichterstattung
Eine notwendige Genehmigung kann unter folgenden Angaben unter presse(at)gdke.rlp.de beantragt werden.
- Firma / Einrichtung
- Vor- und Zuname
- Betreffende Liegenschaft
- Grund des Drohneneinsatzes
- Terminwunsch (frühestens 7 Werktage nach Antragstellung)
- Telefonkontakt
- EU-Kompetenznachweis A1 oder A3 für Drohnen über 500 Gramm
Burgschänke Burg Alt-Dahn
SB-Verkauf im Außenbereich
29. März - 31. Oktober 2024
Täglich, außer Mittwoch: 11 - 17 Uhr
1. November - 28. März 2024 geschlossen
Telefon 06391 9935-43
Das gemütliche Ausflugslokal befindet sich direkt auf dem Felsplateau.
Tourist-Information
Dahner Felsenland
Schulstraße 29
66994 Dahn
Telefon 06391 919600
Fax 06391 9196199
info(at)dahner-felsenland.de
Pfalz.Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt an der Weinstraße
Telefon 06321 39160
Fax 06321 391619
info(at)pfalz-touristik.de
www.pfalz.de
Auf einer Sandsteinklippe aus fünf Felsen entstanden nacheinander die drei Dahner Burgen Alt-Dahn, Grafendahn und Tanstein. Sie sind ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die im südlichen Pfälzerwald verbreiteten Felsenburgen.
Das genaue Erbauungsdatum der Dahner Burgen ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass Tanstein (im Südwesten) die älteste der drei Burgen ist und im 12. oder frühen 13. Jahrhundert gegründet wurde. Alt Dahn (im Nordosten) folgte im späten 13. Jahrhundert und kurz darauf die auf dem mittleren Felsen liegende Grafendahn.
Von Beginn an waren die Dahner Burgen von den Rittern von Dahn bewohnt. Diese waren zuerst als Reichsministerialen noch direkt dem König lehenspflichtig, seit der Mitte des 13. Jahrhunderts waren sie Lehensmänner des Bischofs von Speyer. Aus einem 1288 geschlossenen Burgfrieden weiß man, dass zu diesem Zeitpunkt bereits vier Ritter mit ihren Familien auf dem Burgberg wohnten. Aus unterschiedlichen Gründen blieben die Dahner aber nicht die einzigen Bewohner, zeitweise waren nur noch wenige Burgteile in ihrem Besitz.
Im Spätmittelalter bestimmten mehrere heftige Fehden, Belagerungen, Eroberungen und (Teil-) Zerstörungen die Geschichte der Burgengruppe. Im Laufe des 17. Jahrhunderts verfielen die Burgen Alt-Dahn und Tanstein zusehends, oder waren bereits unbewohnbar. Nur Grafendahn wurde noch länger, erst durch die Fleckensteiner und später durch die Freiherren von Waldenburg, bewohnt. Seit dem 20. Jahrhundert sind die Burgruinen in mehreren Schritten gesichert und aufwendig restauriert worden.
Heute vermitteln mächtige Tor- und Geschütztürme, beeindruckende Mauern und zahlreiche Zisternen und Brunnen noch ein gutes Bild von der einstigen Größe der Anlagen. Die verwitterten und zerklüfteten Sandsteinfelsen sind dabei nicht nur Unterbau der Burgen, sondern – wie für Felsenburgen typisch – in das Wehrsystem einbezogen. Kammern, Gänge und Treppen sind direkt aus dem Stein herausgearbeitet.
Im Burgmuseum erzählen Funde über das Leben der einst sehr reichen Ritter von Dahn. Die gemütliche Burgschänke auf dem Felsplateau der Burg Alt-Dahn lädt zum Verweilen ein.
Das "Verlies"
1820 stürzte ein größerer Teil des Kernburgfelsens in sich zusammen und legte dabei einen sich nach oben verengenden Hohlraum frei. Es handelt um sich eine Tankzisterne, mit deren Hilfe die Burg mit Wasser versorgt werden konnte. Dieser Hohlraum wurde aber als Gefängnis gedeutet und seine schaurige Vergangenheit erfunden:
Grauenhaft ist der Anblick eines Verließes der schrecklichsten Art, das man erst in
jüngster Zeit entdeckte, als ein Felsblock entzweiborst und zur Hälfte herabstürzte. Es ist
ein Gemach im Felsen in der Gestalt eines umgekehrten Trichters, mit einem engen Eingange oben. Kein Entrinnen war möglich in diesem ewig dunkeln Kerker, wo der Gefangene im Bauch des Felsens lebendig begraben lag.
August Becker, 1858
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 12
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Das Festmahl bei Burg Altdahn und die Entstehung des Teufelstisches
Ein Gedicht aus dem Jahr 1842 bringt die Entstehung des Teufelstischs bei Hinterweidenthal mit der Burg Altdahn in Verbindug: Als Musikant verkleidet, begegnet der Teufel einer Ausflugsgesellschaft der Dahner Burg und unterhält die Damen mit Musik. Dies missfällt den Ritter sehr, weshalb sie den Musikanten nicht zu Tisch bitten. Er gerät darüber in Wut, tötet alle Ritter, brät deren Herzen und serviert die Speise den Damen auf einem Felsentisch:
[…]
„He! Ritter, brauch ihr Kumpanei?“
Doch eh‘ die Antwort noch erschallt,
Grüßt er die Damen keck und frei,
Die Ritter kaum und stolz und kalt;
Und greift zur Leier ungefragt,
Und singt, daß rings der Wald ertönt,
von ew’ger Treu‘ und Frauen Macht,
und wie das Leben Lieb‘ verschönt.
Den Frau’n ward’s unter’m Mieder schwül,
Die Ritter glühten zornentbrannt,
Da lud in Waldes Mitten kühl
Ein Platz zur Ruh am Berges Rand.
„Hier speisen wir Herr Leiermann
Zu Mittag; hier ist’s weich und frisch;
Er singt und zeigt wohl, was er kann,
Derweil wir andern sind zu Tisch!“
„Das büßt ihr mir bei Ritterehr‘!“
Schrie laut der Teufel auf, und sprang
Mit grimmer Mien‘ zum blanken Speer,
Den wild er um den Kopf sich schwang.
„„Das war nicht euer guter Geist,
Der euch so tollkühn sprechen hieß;
Jetzt auf, ihr Helden, kühn und dreist,
Ich brat‘ euch all‘ an diesem Spieß!““
Das schien den Rittern nur ein Spaß
Von diesem Sänger dürr und klein –
Doch streckt‘ er alle schnell in’s Gras,
Das üppig wuchs auf grünem Rain.
Dann fing er ihre Seelen auf,
Um in der Hölle sie zu brüh’n,
und band sie an den Sattelknauf,
Daß keine mög‘ von dannen flieh’n;
Und riß aus der Erschlag’nen Brust
Das Herz, und brit’s mit solcher Kunst,
Daß selbst den Frau’n es eine Lust
Zu riechen war des Bratens Dunst.
D‘rauf wühlt er schnell mit Riesenmacht
Zwei Felsen aus dem Berg‘ hervor,
Trägt sie hinauf und mit Bedacht
Pflanzt er sie auf wie dürres Rohr.
Nimmt dann noch eine Felsenwand,
Und legt sie quer darüber hin,
Die Braten d’rauf – und um den Rand
Die Damen ganz nach seinem Sinn.
Solch Essen sah man seit der Zeit
Wohl nimmermehr; – und wo gleich Fisch
Man Menschen aß, nennt noch bis heut
Die ganze Welt den – „Teufelstisch.“
Friedrich BAADER, Der Teufelstisch, 1842
*Nach Alexander Thon: Von Märchen, Mythen und Sagen. Erzählungen zu 28 ausgewählten Burgen in der Pfalz und im Nordelsass, Lahnstein 2024, S. 13f.
- Gut zu wissen: Zahlreiche Legenden und Erzählungen ranken sich um die Burgen der Pfalz und des Oberrheins. Sie handeln von geheimnisvollen, mythischen und auch grausamen Geschichten, die sich angeblich im Mittelalter dort zugetragen haben sollen. Aufgeschrieben und ausgeschmückt wurden sie im 19. Jahrhundert, in dem das Mittelalter wiederentdeckt wurde.
- *Die Erforschung der Erzählungen wurde finanziert durch das Projekt INTERREG Burgen am Oberrhein. Lesen Sie hier den gesamten Forschungsbericht.